Warum eigentlich Bettwäsche aus Leinen?

Wir sind der festen Überzeugung: Sie können besser schlafen, als Sie das bisher tun. Wir möchten Sie dafür gewinnen, sich für echte Leinen-Bettwäsche zu entscheiden. Die Leinen Bettwäsche der wirklich guten Manufakturen wird aus den besten Flachsfasern aus rein europäischem Anbau gefertigt

Was spricht für Leinen Bettwäsche?

Bezogen auf den Begriff der „Schlafhygiene“ ist Bettwäsche aus Leinen ihren üblichen Mitbewerbern um Längen voraus, genauer, um Faserlängen. In den Stängeln des Flachs mit seiner himmelblauen Blüte wachsen von etwa Mitte April bis Ende August Faserbündel mit einer Länge von bis zu 120 cm heran. Damit ist der Flachs unter den sogenannten Faserpflanzen der Rekordhalter. Doch das ist keineswegs der einzige Rekord. In diesen rund 4 Monaten des Wachstums bildet sich eine Faser aus, die so besondere Eigenschaften besitzt, dass selbst die moderne Chemie daran scheitert, diese Eigenschaften nachzubauen, geschweige denn, diese verbessern zu wollen. 

 Vielleicht scheitern heutige Chemiker/innen und Material-Designer auch daran, dass sie es allen recht machen wollen. Da wäre zum Beispiel die Dehnfähigkeit moderner Funktionskleidung, die wie eine zweite Haut anliegt. Damit kann eine Leinenfaser nicht aufwarten. Könnte sie es jedoch, würde sie dafür bessere Eigenschaften einbüßen. Leinenfaser ist nur minimal dehnbar, was jedoch bei Bettwäsche ein Vorteil ist. Ein Bettbezug aus Leinen schmiegt sich weit weniger an den Körper der schlafenden Person an, als dies andere Stoffe tun. Die Leinenfaser hält gewissermaßen auf Abstand, wozu eben nur eine Langfaser wie der Flachs in der Lage ist. Durch sie verringert sich die Auflagefläche der Bettwäsche auf dem Körper und ermöglicht so den Aufbau eines Luftpolsters, in dem Luft, aber noch viel wichtiger, Körperfeuchtigkeit zirkuliert. Das alles geschieht auf einer mikroskopischen Ebene, also nicht sichtbar für das menschliche Auge. Wer jedoch einmal vergleichend die Hand auf eine Leinen-Bettwäsche und auf eine Baumwoll-Bettwäsche legt, wird deutlich spüren, dass sich die Leinen-Bettwäsche kühler anfühlt. 

Ist Leinen-Bettwäsche nicht zu kalt zum Schlafen?

Sie ist ideal für einen gesunden Schlaf, denn Leinen-Bettwäsche reguliert den Feuchtigkeitshaushalt in der Nacht. Eine schlafende Person ist durchaus aktiv und dies umso mehr, je weniger die Bettwäsche in der Lage ist, den Feuchtigkeitstransport in den Griff zu bekommen. Allein schon, um die Schlafposition zu verändern, dreht sich ein Mensch während des Schlafes zwischen 30 und 80-mal, bei angenommenen 8 Stunden Schlaf. Diese Zahl steigert sich, wenn die Bettwäsche einen Wärmestau verursacht. Zuerst aufdecken, dann wieder zudecken, mehrmals pro Nacht, wobei sich das unangenehme Gefühl verschlimmert, wenn die Bettwäsche nicht in der Lage ist, die Körperfeuchtigkeit abzuführen. Dem kann in gewisser Weise auch dadurch abgeholfen werden, dass die Schlafzimmertemperatur abgesenkt wird, was jedoch den Haken besitzt, dass frei liegende Körperteile schnell frieren. 

Die Faser des Lein oder Flachs ist nicht einfach saugfähig wie andere Fasern auch. Sie nimmt Feuchtigkeit auf, etwa den Schweiß, den der Mensch während des Schlafs abgibt. Die Leinenfaser macht aber etwas Besonderes, was sonst keine andere Faser kann. Sie gibt die Feuchtigkeit nach außen ab, und zwar aktiv. Jetzt darf die Frage gestellt werden, was denn bei der Feuchtigkeitsabgabe von Stoffen der Unterschied zwischen aktiv und passiv ist? 

Eine passive Abgabe der Feuchtigkeit erfolgt, wenn ein Luftstrom den Stoff durchweht und dabei die in Gasform vorhandenen Wassermoleküle mitreißt. Genau das, was passiert, wenn Bettwäsche zum Trocknen aufgehängt wird. Aktiv jedoch bedeutet, dass die Faser die Feuchtigkeit selbständig nach außen drückt. Genau das macht Leinen so einzigartig. Sie ist eine Hightech-Faser der Natur. Dass die Leinenfaser die Feuchtigkeit auf die richtige Seite hinaus drückt und nicht etwa wieder hin zur schlafenden Person, ergibt sich aus dem geringeren Dampfdruck auf der Oberseite der Bettwäsche. Hier erfolgt ein osmotischer Prozess. Der höhere Anteil an Wassermolekülen zwischen Körper und Bettdecke ist bestrebt, auf die andere Seite zu gelangen, mit weniger Wassermolekülen. Herkömmliche Stoffe bremsen diesen Vorgang, weil sie nicht in der Lage sind, das im Gewebe gespeicherte Wasser aktiv loszuwerden.

In Sachen Gesundheit ist dies aber nicht der einzige Vorteil von Leinen-Bettwäsche 

 Es wäre einmal mehr ein Blick durch das Mikroskop notwendig, um eine weitere interessante Eigenschaft von Leinen-Bettwäsche aufzuzeigen. Die Faser des Flachs ist nicht nur sehr lang, sie ist auch sehr glatt und erlaubt die Fertigung sehr dichten Gewebes. So dicht, dass schon im alten Griechenland aus Leinen Brustpanzer gewebt wurden, die Pfeile abwehren konnten. Der Überlieferung nach trug Alexander der Große einen solchen sehr leichten und trotzdem stabilen Brustpanzer. Vielleicht würde die Gedächtnisstütze für Schüler: „333 bei Issos Keilerei“ heute ohne den Brustpanzer aus Leinen keine Bewandtnis haben. Nun ist das in der Gegenwart kein gesundheitlicher Aspekt mehr, denn die Gefahr während des Schlafs mit Pfeilen beschossen zu werden, ist im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts doch recht gering. 

 Zunächst einmal wirkt Leinen-Bettwäsche antistatisch. Auf ihr können sich keine elektrischen Felder aufbauen, die auf Schwebstoffe sehr anziehend wirken. Das aber können andere Pflanzenfasern auch. Der Unterschied besteht darin, das die Glätte der Faser verhindert, dass sich daran Schwebeteilchen aus der Luft festhängen. Kleine Fusel, winzige Pollen, Abgas-Partikel oder der ultrafeine Saharastaub, der manchmal Mitteleuropa heimsucht, finden auf Leinen-Bettwäsche keinen Halt. Das gilt auch für Bakterien, womit Leinen-Bettwäsche anti-bakteriell wirkt. Leider jedoch nicht für Viren, die um etwa das Hundertfache kleiner als Bakterien sind und so fast jeden Stoff durchdringen können, was die Masken-Diskussion der vergangenen Jahre bewies. Immerhin hält sich auf diese Weise der Verschmutzungsgrad von Leinen-Bettwäsche in Grenzen, genauso wie der Besuch der Hausstaubmilbe, der ewige und unvermeidliche Bettnachbar, dessen Kot für die Übertragung einer ganzen Reihe allergener Stoffe verantwortlich ist. So ganz nebenbei also eine erfreuliche Sache für Allergiker. Ganz im Gegensatz zu Stoffen, die aus kurzen Fasern gewebt sind. Die werfen regelrecht Angeln aus, um Schwebstoffe jeder Art einzufangen und in den Lücken des Gewebes einzulagern. 

Welche Gründe sprechen bis zu diesem Punkt für Leinen-Bettwäsche?

Leinen-Bettwäsche beweist sich zunächst einmal durch folgende Eigenschaften:

 • Aktive Feuchtigkeitsregulation während des Schlafes

 • Anti-Bakteriell

 • Antistatisch

 • Anti-Allergen

 • Schmutzabweisend

 Das ist im Verhältnis zu anderen Bettwäschestoffen eine ganze Menge. Vor allem unter dem Aspekt, dass Leinen dazu keine Hilfsmittel aus dem Chemie-Baukasten benötigt. Bei herkömmlicher Bettwäsche aus dem Kaufhaus oder etwa dem Discounter muss erst einmal die Waschmaschine in Gang gesetzt werden, um bestimmte Mittel, die aus der Produktion stammen, aus der Bettwäsche auszuwaschen. Auch Leinen-Bettwäsche sollte zuerst gewaschen werden, wenn sie nicht bereits vorgewaschen ist. Aber nicht etwa, um der Chemie aus der Fertigung Herr zu werden, sondern weil Leinen bei der ersten Wäsche immer ein wenig eingeht.  

Was spricht noch für Leinen-Bettwäsche?

Um einen wichtigen Aspekt zu erklären, warum Leinen-Bettwäsche die beste Wahl ist, muss ein Vergleich herangezogen werden. Nur so kann der Vorteil wirklich verdeutlicht werden. Es geht um den Anbau von Flachs beziehungsweise Leinen und zum anderen um den Anbau von Baumwolle, der heute mit weitem Abstand dominierenden Faser zur Herstellung textiler Stoffe. Hier geht es darum, wie stark die beiden Pflanzen wertvolle Ressourcen verbrauchen beziehungsweise über chemische Hilfsstoffe die Umwelt beeinflussen. Wasserverbrauch im Anbau von der Saat bis zur Ernte:

 Baumwolle: rund 15.000 Liter Frischwasser pro Kilo, künstlich beregnet

 Leinen: Bewässerung erfolgt überwiegend durch natürlichen Regenfall, im Schnitt etwa 2.500 Liter pro Kilo Einsatz von Insektiziden.

 Baumwolle: Baumwolle wächst nur in den subtropischen Klimazonen, die eine sehr hohe Insektendichte aufweisen. Obwohl Baumwolle auf nur 2,5 % der gesamten weltweiten landwirtschaftlichen Fläche angebaut wird, benötigt sie 16 % aller von der Chemie-Industrie hergestellten Insektizide. Es gibt natürlich auch Bio-Baumwolle, die ohne den Einsatz von Insektiziden auskommt, jedoch sind das noch nicht einmal 1 % der gesamten geernteten Menge pro Jahr. 

 Lein oder Flachs: Der gemeine Lein wird in gemäßigten bis kühlen Klimazonen angebaut, in denen ein geringer Insektenbefall herrscht. Damit verringert sich schon einmal der Bedarf an Insektiziden deutlich. Hinzu kommt, dass Flachs eine eigene, gut funktionierende Insektenabwehr besitzt. Es gibt wenige Insekten oder Pilze, die dem Flachs gefährlich werden können, gegen die lokal begrenzt Insektizide oder Fungizide eingesetzt werden. Im herkömmlichen Flachsanbau werden zudem die Samen vor der Aussaat gegen Schädlinge behandelt (gebeizt). Bei biologisch angebautem Flachs entfällt dies natürlich, hier wird einfach die Saatmenge pro Quadratmeter vergrößert, um Fressschaden auszugleichen. Die Liste der vergleichbaren Aspekte könnte fast endlos weitergeführt werden und immer ist es der Flachs oder Lein, der dabei in Bezug auf die Umwelt der Gewinner bleibt. Das ist nun keineswegs deshalb so, weil Flachs im Verhältnis zu Baumwolle in weit geringerem Umfang angebaut wird. Flachs gibt dem Boden die Nährstoffe, die er aufgenommen hat, während des Röstens (eine natürlicher Fermentationsprozess auf dem Acker) zum größten Teil wieder zurück. Flachs muss in Fruchtfolge angebaut werden. Er kann deshalb nicht in riesigen Monokulturen den Boden auslaugen, so wie die Baumwolle. 

Auch die Geschichte spricht für Bettwäsche aus Leinen

Archäologisch ist nachgewiesen, dass sich schon vor über 30.000 Jahren die Menschen mit der Flachsfaser beschäftigten. Das älteste, noch erhaltene Hemd dieser Welt stammt aus einer ägyptischen Grabkammer, in der es vor 5000 Jahren abgelegt wurde. Es besteht aus Leinenstoff. Im antiken Griechenland, im alten Rom und im Mittelalter war Leinen der Stoff, aus dem unter vielem anderem bevorzugt Bettwäsche gefertigt wurde. Plinius der Ältere berichtet über Germanen und Gallier der Zeitenwende, die Lein anbauten und nutzten. Unzählige Gemälde der Renaissance, des Barock und des Biedermeiers verewigen Bettszenen, in denen Menschen auf Leinen-Bettwäsche dargestellt sind, natürlich gemalt auf Leinwand. Es gab zu jeder Zeit der Kulturgeschichte Alternativen zum Lein. Warum aber sollten die Menschen dieser Zeiten etwas anderes wählen, wenn sie dem besten Stoff der Welt habhaft sein können, einem Gewebe, gefertigt aus einer Pflanze, die im Einklang mit der Natur ist. Einem Gewebe mit so hoher Haltbarkeit, das heute antike Bettwäsche (über 100 Jahre alt) gehandelt wird. Einer Pflanze, der der Begriff „Edel“ im besten Sinne des Wortes auf den Leib geschneidert ist.

Leinen aus Leidenschaft